Im jüngsten Immobilienausschuss verkündete die Verwaltung aus heiterem Himmel, zum 16. September 2019 die Rotbachhalle für rund ein Jahr wegen Sanierungsarbeiten sperren zu wollen. Die Meldung überraschte umso mehr, als dass die Technische Beigeordnete nicht erklären konnte, wohin die rund 20 Vereine und hunderte Schüler, die die Dreifachhalle nutzen, während der Sanierungsphase ausweichen können. Auch seien weder Schulen noch Vereine rechtzeitig über den Umfang der Sanierung und die tatsächliche Dauer der Hallenschließung informiert worden, woraufhin, auf Antrag des CDU-Fraktionschefs Thomas Schmalen, der viel zu voreilig und planlos anberaumte Sanierungsbeginn kurzerhand einstimmig durch den Fachausschuss auf Eis gelegt.
Wenn es nach dem Willen des Technischen Dezernates der Stadtverwaltung gegangen wäre, stünden ab kommende Woche (16. September 2019) sowohl die Schüler der umliegenden Schulen, als auch zahlreiche Erftstädter Vereine an der Rotbachhalle vor verschlossenen Türen. Und das für gut ein Jahr! Die seit 2017 beabsichtigte Sanierung der Lüftungsanlage sollte auf Wunsch des Eigenbetriebs Immobilien mit der Begründung, dass ein Ausfall der alten Anlage jederzeit möglich sei, umgehend und urplötzlich durchgeführt werden. Die Nachfrage, ob eine Reparatur im Fall der Fälle noch möglich sei, konnte von der Fachverwaltung indes nicht beantwortet werden. Bei dieser Gelegenheit wollte man auch gleich die Heizungsanlage erneuern, und wo man schon dabei sei, sollte auch der Hallenboden ersetzt werden, erklärte die Verwaltung, die die Schulen und Vereine erst in den Sommerferien oberflächlich informiert hatte. den erstaunten Ausschussmitgliedern und Zuhörern. Die politischen Fraktionen erfuhren von dieser Herangehensweise unterdessen erst kurz vor dem Sportausschuss und dort auch nur auf Nachfrage!
Thomas Schmalen: "Die Sanierung ist richtig und grundsätzlich sinnvoll. Das Technische Dezernat kann aber den Schulen und Vereinen nicht einfach so die Tür zuknallen und die lange Nase zeigen. Es braucht einen vernünftigen und schlüssigen Plan, wohin der Unterricht ausgegliedert werden kann und wo Vereine trainieren und ihre Turniere sowie Meisterschaften austragen können. Für Sportvereine sei die vom Technischen Dezernat ursprünglich angestrebte Vorgehensweise existenzbedrohend und absolut inakzeptabel. Dem konnte man zum Glück noch rechtzeitig einen Riegel vorschieben. Und solange die Verwaltung ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat, kann und darf die Sanierung nicht beginnen. Man kann nicht einfach hunderte von Sportlern und Schüler bei solch einer Maßnahme außen vor lassen," kritisierte der Christdemokrat.
Der Ausschuss beschloss einstimmig den vorgesehenen Sanierungsbeginn auszusetzen. Zudem wurde eine Teilsanierung der Tennishalle beschlossen, um diese als Ausweichstätte nutzen zu können. Die Verwaltung soll auch prüfen, ob eine Traglufthalle für die Dauer der Sanierung eine Lösung sein könnte. Schmalen: "Wir erwarten, dass die Stadtverwaltung, das Technische Dezernat und insbesondere der Eigenbetrieb Immobilien die Vereine, Schüler und Sportler ernst nimmt und die mit der Sanierung der Halle verbundenen Problemstellungen löst, statt sie zu schaffen."
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