Nach dem sehr ausführlichen und informativen Vortrag der Regionalverkehr Köln (RVK) in der Sondersitzung der Fachausschüsse für öffentliche Ordnung und Verkehr und Stadtentwicklung stand nunmehr die weitere Beratung des von CDU und SPD am 5.10.2018 gemeinsam gestellten Ratsantrages (Vorlage 550/2018) auf der Fraktionstagesordnung. Hierbei wurde deutlich, dass der angestrebte 2,5% Anteilskauf an der RVK, wie bereits in den Nachbarstädten Brühl, Hürth, Wesseling und Euskirchen, vollzogen werden soll. Die dafür benötigen Haushaltsmittel wurden bereits in der Ratssitzung am 12.12.2017 bewilligt und stehen im Haushalt abrufbereit zur Verfügung. Der Wert des Geschäftsanteiles beträgt rund € 540.000,-- und gilt als eine rentierliche und investive Maßnahme. Die Haushaltsmittel werden voraussichtlich Mitte 2019 benötigt und sollen daher per Verpflichtungsermächtigung ins nächste Jahr übertragen werden. Um die ÖPNV Aufgaben zukünftig gebündelt zu bearbeiten, hatte der Stadtrat in der gleichen Sitzung im Dezember 2017 einen Eigenbetrieb (Stadtverkehr Erftstadt) gegründet. Sobald der Anteilkauf abgeschlossen ist, soll in Zusammenarbeit mit der RVK über intermodale Mobilitätskonzepte, insbesondere Schnell- und Kleinbussysteme, E-Bike-Stationen, On-Demand-Verkehre (TaxiBus) und eine engere Vernetzung mit den benachbarten Stadtbusstädten gesprochen werden. Auch eine bessere Anbindung an die DB-Bahnhöfe in Brühl und Kerpen-Horrem steht auf der To-Do-Liste in Erftstadt. Keine Erfolgsaussichten sehen die Christdemokraten derzeit bei der Erlangung der Aufgabenträgerschaft durch den Rhein-Erft Kreis. Daher wurde auf Antrag von Fraktionsmitglied Michael Schmalen, der auch stv. Vorsitzender der CDU Kreistagsfraktion im Rhein-Erft Kreis ist, einstimmig beschlossen, den letzten Punkt des gemeinsamen Ratsantrages „Aufgabenträgerschaft der Linie 974“ bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Auch eine ins Auge gefasste Klage gegen den Kreis solle, wegen geringer Erfolgsaussichten, nicht angestrengt werden. Zum weiteren strittigen Punkt der Wirtschaftlichkeitsberechnung der Linie 974 hatte der Rhein-Erft Kreis den Erftstädtern empfohlen, die gewünschten Zahlen direkt über den Aufsichtsrat bei der REVG anzufordern. Vor dem Hintergrund der möglichen Ansiedlung des Campus der TH Köln mit rund 2.000 Studenten in Erftstadt sind, laut Michael Schmalen, ohnehin große neue Herausforderungen im ÖPNV in Erftstadt zu erwarten. Außerdem hoffen die Christdemokraten auf eine schnelle Elektrifizierung der DB-Eifelstrecke zwischen Köln und Euskirchen, um eine S-Bahnlinie mit einem 10-Minuten-Takt aufbauen zu können. In der Stadtratssitzung am 11.12.2018 soll abschließend über den Antrag von CDU und SPD abgestimmt werden.
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