Eine höhere Geburtenrate, mehr inklusive Plätze, eine gestiegener Nachfrage an Betreuungsplätzen sowie die Novellierung des Gesetzes zur Weiterentwicklung der frühen Bildung (KIBIZ) die von Jugendhilfeplanerin Andrea Siegel und dem Ersten Beigeordneten und Jugenddezernenten Jörg Breetzmann vorgestellte neue Kita-Bedarfsplanung hatte es in sich:
Zusätzlich zu den bereits beschlossenen, bzw. in Bau befindlichen vier neuen Kindertageseinrichtungen benötige Erftstadt bis zum Kindergartenjahr 2022/23 noch weitere 350 neue Kita-Plätze.
Der Jugendhilfeausschuss beauftragte nun mit den Stimmen von CDU, FDP, Grünen und freien Trägern 20 neue Kita-Gruppen wohnortnah in den unterversorgten Stadtteilen zu schaffen, um diesem Bedarf gerecht zu werden.
Im Einzelnen sollen:
• eine neue fünf-gruppige Einrichtung in Gymnich mit ca. 80 Plätzen in Betrieb gehen.
• ein Erweiterungsbau im städt. Familienzentrum Köttingen entstehen.
• mit dem Träger der katholischen Kita in Ahrem Gespräche über einen möglichen Ausbaus der bestehenden Einrichtung geführt werden
• die Möglichkeit zur Erweiterung der städtischen Kita in Bliesheim mit dem Bau von drei zusätzlichen Gruppen oder alternativ an einem gesonderten Standort geprüft werden
• mit verschiedenen Trägern der Liblarer Kitas die Möglichkeit der schnellstmöglichen Erweiterungen um insgesamt vier Gruppen besprochen werden.
• die Interims-Kita mit drei Gruppen in Friesheim dauerhaft gesichert werden und ein neuer Standort für eine drei-gruppige Kita in Erp entstehen.
Einig war man sich im Ausschuss auch, dass die Stadt unverzüglich neue Möglichkeiten aufzeigt, sollten sich die geplanten Maßnahmen nicht umsetzen lassen, bzw. nicht ausreichend sein.
„Uns war es wichtig, dass die Stadtverwaltung jetzt loslegt und im Interesse der Eltern und Kinder schnellstmöglich die Lücke in der Versorgung mit Kita-Plätzen schließt“ betonten die CDU-Vertreter im Ausschuss, Lisa-Maria Heerz, Regina Böhmer und Sprecher Martin Kolbe im Anschluss an die Sitzung.
Ausschussvorsitzende Carla Neisse-Hommelsheim ergänzte: „Damit sind die Weichen für die angestrebten Versorgungsquoten von 51% im U3 und 105% im Ü3-Bereich richtig gestellt. Die Verwaltung hat den notwendigen Spielraum, alle Optionen in den Ortsteilen zu prüfen. Und was uns wichtig ist, dass zuerst Gespräche mit bestehenden Kita-Trägern geführt werden, ob sie mit einer Gruppenerweiterung an ihrem Standort einverstanden sind.“
Die Christdemokraten sind stark verwundert über den SPD-Alleingang im Ausschuss. Die SPD bestand darauf, vorrangig über ihren Antrag zur Errichtung einer 5-gruppigen Einrichtung in Liblar im Bereich Dechant-Linden Weg abzustimmen. Die Genossen bestanden auf ihren Antrag, obwohl die Technische Beigeordnete in der Sitzung bereits ausgeführt hatte, dass eine Einrichtung dort frühestens in 3 Jahren realisiert werden könnte. Hätte dieser Antrag eine Mehrheit gefunden, wären damit Gespräche mit den Freien Trägern, die bereits in Liblar entsprechende Einrichtungen betreiben und möglicherweise auch erweitern möchten, nicht möglich gewesen.
CDU-Ratsherr Martin Kolbe: „Wir sind der Verwaltung dankbar, dass die Arbeit der bereits vor Ort tätigen Träger damit die Wertschätzung und Unterstützung erfährt, die ihnen gebührt und gehen davon aus, dass die nunmehr beschlossenen Maßnahmen schnell in die Umsetzung gelangen.“
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